Turnveteranen Hittnau am Gotthard

 

 

 

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Sicherheit im NEAT- und Gotthardstrassentunnel

Auf der diesjährigen Hittnauer Turnveteranenreise hatten wir Gelegenheit, in Erstfeld das Ernstfall- und Instandsetzungszentrum (EIZ) der NEAT und in Göschenen die Schadenwehr des Gotthard-Strassentunnels zu besichtigen. Turnveteran Daniel Gautschi ist bei der Firma Dräger Safety (Medizin- und Sicherheitstechnik) Projektleiter für die Windhoff Dräger Lösch- und Rettungszüge.

Er ist imposant, der fast 100 Meter lange Zug in der Halle in Erstfeld. Die Lok wird aus Sicherheitsgründen dieselhydraulisch angetrieben. Zum Zug gehören Tanklösch- Geräte- und Rettungswagen. „Darin transportieren wir zwei Millionen Liter Luft für den Ernstfall“, informiert Dani. Die NEAT ist mit 57 Kilometern einer der längsten Tunnel der Welt. Weltspitze ist auch das Sicherheitssytem.

Ueli Hurscheler, ehemaliger Bahnhofvorstand von Flüelen, erläutert  uns das Sicherheitssystem. In Erstfeld und Biasca sind zwei identisch ausgerüstete Zentren. In Sedrun und Faido befinden sich  Multifunktionsstellen. Alle 325 Meter sind die beiden Röhren über einen Fluchtweg miteinander verbunden. Ein Lüftungssystem verhindert, dass bei einem Feuer Rauch in die andere Röhre gelangen kann. Die Wartungsarbeiten finden übers Wochenende statt.    

Im Gotthard-Strassentunnel gibt es nichts, was es nicht gibt

Velofahrer, Fussgänger im Tunnel, in einer Ausstellbucht picknicken oder mit Wohnwagen oder Wohnmobil für eine Übernachtung einparken, spielende Kinder, ausgesetzte Tiere – Oberleutnant Oliver Schürch, Chef Bereitschaft- und Verkehrspolizei und René Wipfli von der Feuerwehr sind sich im Werkhof Göschenen einig – es gibt im Gotthard-Strassentunnel nichts, was es nicht gibt. Modernste Mittel stehen für die Gewährleistung der Sicherheit zur Verfügung. Temperatursensoren lassen Lastwagen mit überhitzten Turbos oder Bremsen erst gar nicht in den Tunnel einfahren. Brandmeldeanlagen und Rauchmelder, lückenlose Kameraüberwachung mit Übertragung in die Kommandozentralen Nord und Süd. Der Stau findet jeweils vor dem Tunnel statt. Mit dem „Tropfenzählersystem“, 1000 PW pro Stunde und Richtung, findet die Fahrt im Tunnel flüssig statt. Langsamfahrer vermindern die Kapazität.

Nach der Theorie die Praxis

Wir marschierten durch einen Sicherheitsstollen zu einem Schutzraum (alle 250 Meter). Die Belüftung ist von der Tunnelventilation unabhängig. Ein Schutzraum bietet 50 Personen Platz.

Auf der Heimreise folgten wir der Axenstrasse. In Morgarten genehmigten wir uns noch ein Zvier-Plättli. Danach führte uns der Chauffeur Hansueli Bleiker rasch und sicher nach Hittnau. Es war einmal mehr eine „phänomenale“ Turnfahrt. Dani Gautschi, Reisemarschall Heini Schneider und Säckelmeister a.i. Max Rüegg sei’s gedankt.